Verhalten nach einem chirurgischen Eingriff

 

Tipps

 

Nach jeder Operation im Kieferbereich – von der Implantation bis zum einfachen Zahnziehen – kommt es auf eine gute Wundversorgung und -heilung an. Risiken, die nach einem chirurgischen Eingriff auftreten können (Entzündungen, Nachblutungen etc.), werden dadurch so gering wie möglich gehalten.

Besonders die ersten Stunden nach einer Operation zählen. Und da gilt: kühlen. Mit diesem einfachen Mittel können Patienten Schwellungen vorbeugen. Empfehlenswert ist das Kühlen der Wange oder Lippe (also von außen!) mit feucht-kalten Umschlägen. Das direkte Auflegen von Kühlakkus oder Eiswürfeln auf die Gesichtshaut sollte unbedingt vermieden werden, da eine zu starke Unterkühlung des Gewebes negative Folgen haben kann.

Bei anhaltenden Schmerzen helfen nur noch Medikamente. Dabei sollte der Patient sich jedoch auf seinen Zahnarzt verlassen und nur die Mittel einnehmen, die der Zahnarzt ihm empfohlen oder verschrieben hat. So hat er die beste Garantie, dass die Schmerzen schnell nachlassen. Klingen die Schmerzen jedoch nicht ab, sollte der Zahnarzt aufgesucht werden.

Besonders wichtig nach chirurgischen Eingriffen ist die Kontrolle der Blutstillung. Es kann vorkommen, dass Blutungen erst nach Abklingen der Betäubung auftreten. Der Grund: Dem Betäubungsmittel sind Blutgefäß verengende Substanzen zugemischt, um unter anderem die Arbeit des Zahnarztes nicht durch zu starke Blutungen zu behindern. Wenn die Wirkung der örtlichen Betäubung nachlässt, kann es zu einer verstärkten Durchblutung kommen. Bei Nachblutungen hilft als Sofortmaßnahme das Beißen auf ein sauberes, keimfreies Taschentuch. Hört die Blutung dennoch nicht auf, ist es notwendig, möglichst bald einen Zahnarzt aufzusuchen.

Je schwerer der Eingriff, um so wichtiger die Kontrolle. Eine regelmäßige Kontrolle der Wunde(n) in den Tagen nach einer Operation ist die Voraussetzung für einen schnellen und erfolgreichen Heilungsprozess. Mögliche Entzündungen oder Wundheilungsstörungen können so rechtzeitig erkannt und behandelt werden.

Leichte Wundschmerzen können nach einem chirurgischen Eingriff in den ersten Tagen auftreten. Nehmen die Schmerzen allerdings nicht ab, sollte der Patient möglichst seinen Zahnarzt kontaktieren. Auch wenn in den Tagen nach der Operation die Betäubung nicht nachlässt, sollte der Patient sofort einen Termin zur Kontrolle ausmachen!

Essen & Trinken: Um Nachblutungen zu vermeiden, auf Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol und körperliche Anstrengung verzichten. Erst wenn die Betäubung abgeklungen ist – frühestens nach drei bis vier Stunden – dürfen Patienten wieder Nahrung zu sich nehmen. Dabei sollten sie zunächst weiche, flüssige Kost bevorzugen und vorsichtig kauen.

Kälte & Wärme: Um starken Schwellungen vorzubeugen, die Wange von außen häufig mit feucht-kalten Umschlägen kühlen. Auf keinen Fall jedoch zu extrem kühlen! Überwärmungen durch Sonnenbad, Solarium oder Sauna müssen grundsätzlich vermieden werden!

Mund- & Zahnpflege: Häufiges Mundspülen stört die Wundheilung.

Schmerzen & Beschwerden: Nach Anweisung des Zahnarztes Schmerzmittel und/oder andere Medikamente (z. B. Antibiotika) einnehmen. Bei anhaltenden Schmerzen, Blutung, sehr starken Schwellungen oder erhöhter Körpertemperatur sollte dringend der Zahnarzt aufgesucht werden! Sonstiges: Falls der Patient nach dem Eingriff ein Provisorium erhält, das drückt, sollte er es von seinem Zahnarzt korrigieren lassen. Nähte werden nach etwa einer Woche entfernt.

Achtung!
Aufgrund der bei dem Eingriff erforderlichen Betäubung/Narkose/Anästhesie ist die Fähigkeit zum Führen von Kraftfahrzeugen oder zum Bedienen von Maschinen auch nach dem Eingriff eingeschränkt bzw. nicht möglich. Auch zur eigenen Sicherheit sollten Patienten daher für die Anreise zur Praxis öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder sich begleiten/fahren lassen.

© Das "Zahn-Lexikon" , 2005 Kassenzahnärztliche Vereinigung Nordrhein
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