Kinder- und Jugendprophylaxe
Vorbeugung - Prophylaxe
Es ist allgemein bekannt, dass Eltern durch gesunde Ernährung einen Beitrag zum Wohlbefinden ihres Kindes leisten können. Weniger bekannt ist, dass auch die gewissenhafte Mundhygiene der Eltern eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass ihre Sprösslinge gesunde Zähne behalten. Denn ohne es zu wissen, können Eltern Karies verursachende Bakterien an ihre Kinder übertragen – zum Beispiel durch das Ablecken von Löffeln oder Lutschern. Ob bei einem Kind später Karies entsteht, hängt also auch von den Eltern ab. Aber natürlich ebenso von der Mundhygiene im frühen Kindesalter und dem Immunsystem des Kindes.
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Fluoride: Ein gutes Mittel gegen Karies bei Kindern sind fluoridhaltige Zahnpasten. Die Zähne werden durch das Fluorid optimal „gehärtet“. Welche Konzentration und welche Anwendung für das Kind geeignet sind, besprechen die Eltern mit dem Zahnarzt.
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Frühe Gewöhnung: Eltern sollten ihre Kinder so früh wie möglich an eine regelmäßige Zahnpflege heranführen – am besten direkt, wenn die Milchzähne durchbrechen. Empfehlenswert sind eine weiche, kleine Zahnbürste und Kinderzahnpasta.
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Rundum sauber: Wichtig ist, dass alle Zahnflächen gereinigt werden. Am besten sollten die Zähne dabei immer in derselben Reihenfolge geputzt werden, z. B. nach der KAIMethode: Kauflächen, Außen, Innen. Ein einfaches Prinzip für Kinder beim Zähneputzen sind kreisende Bewegungen. Eltern sollten zunächst gemeinsam mit dem Kind die Zähne säubern. Nach einer Eingewöhnungszeit reicht es dann, dem Kind lediglich beim Putzen zu helfen.
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Ohne Kontrolle läuft nichts: Kontrolliert werden muss allerdings nach jedem Putzen. Und wenn notwendig, sollten Eltern selbst noch einmal zur Bürste greifen und die Zähne ihrer Kinder nachputzen.
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Selbst aussuchen lassen: Wunder bewirkt, wenn die Sprösslinge beim Kauf der Zahnbürste selbst aussuchen und entscheiden dürfen. Tipp: Elektrische Zahnbürsten, zum Beispiel mit Musik-Timer, sind besonders beliebt. Ein weiterer Anreiz für die Kleinen ist, zu Hause aus mehreren bunten Zahnbürsten wählen zu können.
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Lust auf Zahnpflege: Das A und O bei der Zahnpflege ist die Motivation der Jüngsten. Es gibt viele Hörspiele, Musikkassetten und gute Kinderbücher, die Kindern Lust auf das Zähneputzen machen. Mehr Informationen zu diesem Thema gibt es unter www.zahnaerzte-nr.de. Eltern sollten ihre Kinder schon früh an einen routinemäßigen Zahnarztbesuch gewöhnen. Bei Kleinkindern sind Frühuntersuchungen aus verschiedenen Gründen sinnvoll und wichtig – unter anderem, um rechtzeitig mögliche Erkrankungen zu erkennen. Der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung sieht dazu für die 6- bis 17-Jährigen ein Individualprophylaxe- Programm vor. Innerhalb dieses Vorsorgeprogramms werden
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die Kariesanfälligkeit untersucht und bestimmt
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Tipps zur Verbesserung der Mundhygiene gegeben
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Kindern und Eltern mögliche Krankheitsursachen erklärt
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wertvolle Hinweise für die tägliche Zahnpflege und zahngesunde Ernährung gegeben
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Fluoridkonzentrate zum Schutz der Zähne auf den Zahnschmelz aufgetragen
Die Individualprophylaxe für 6- bis 17-Jährige ist Bestandteil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherungen. Es gibt jedoch zahlreiche weitere Maßnahmen für Kinder und Jugendliche, die zu den Privatleistungen zählen und nicht im Katalog der Krankenkassen enthalten sind, aber aus medizinischer Sicht sehr sinnvoll sein können. Über dieses erweiterte Leistungsspektrum informiert wir Sie gern.
© Das "Zahn-Lexikon" , 2005 Kassenzahnärztliche Vereinigung Nordrhein
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